Fünf Klingen – Band II
Geschätzt ward dieser mächtig Tross und der Orden blickte mit Stolz auf die Fünf hinab, so führte ihr erfolgreicher Weg durch die unterschiedlichsten Lande, auf dass ein Jeder den Dogmen folgen würde und keine Finsterling sich selbst im kleinsten Dorfe des großen Kaiserreichs erheben vermochte, denn dies war ihre heilige Pflicht.
Fünf Klingen waren es sodann, die sich der großen dämonischen Gefahr entgegenstellten, die von den Kaplanen des Ordens „Der Aschebringer“ genannt wurde. Was war dies für eine Gestalt, die, seinem Namen entsprechend, ein ganzes Dorf in Flammen aufgehen lies? Keiner der Fünf wusste es, doch sie schritten voran, denn dies war ihre heilige Pflicht.
Angekommen waren sie sodann am Ort des Grauens, wo die Asche fein durch die Luft säuselte und die verkohlten Leichen wie ein seidendünnes Leichentuch bedeckte. So wie Azrael sich niederbückte, um den sterblichen Überresten den Trauersegen zu erteilen, brach die Bestie aus der verkohlten Scheune. Die Fünf wappneten sich, den Dämon zu bezwingen, denn dies war ihre heilige Pflicht.
Mit glutroten Augen und fürchterlichen, flammend pulsierenden Pranken schritt die sengende Kreatur voran und wollte sogleich Elyon hinwegdreschen, der sich mutig und den Speer entgegenzückend gegen das Ungeheuer warf. Aus der Bahn gedrängt ward es niedergeworfen, denn dies war ihre heilige Pflicht.
Allesamt schritten sie herbei, zogen die in der Abendsonne rötlich glimmenden Klingen und reckten diese gegen das unheilvolle Ungetüm, unter deren metallisch anmutenden Brustplatten die Flammen gegen den zu Vorderst stehenden Elyon züngelten. Dieser stach mit dem heilig Spieß zu und trieb ihn, die Bestie dabei jaulend, durch den massiven Kiefer der Bestie, denn dies war ihre heilige Pflicht.
Der Aschebringer ruderte herum, schlug wie in einem blinden Rausch um sich, so sein feuriger Körper um ihn herum die Luft entbrannte und zum Flimmern brachte. Elyon löste seinen Griff und sprang zur Seite, wie Seraphim durch den flammenden Mantel durchschritt und die Axtklinge in einem pfeifenden Ton und die Luft zerschneidend auf den Schädel der Bestie niedersausen lies, denn dies war ihre heilige Pflicht.
Das Flammenmeer schwoll an und alle Fünf umkreisten das torkelnde Ungetüm, wie es Flammen und Glut speiend über den aschebedeckten Acker ging und mit ziellosen Schlägen die Pranken schwing. Tartheus sprintete sodann voran und kappte mit einem einzelnen, mächtigen Hieb die Beine des Wesens, auf dass es auf dem Boden niederschlug und dort nun qualvoll und in größter Agonie die Gliedmaßen reckte und streckte, um einen der Fünf zu ergreifen und blutige Rache für seine Verstümmelung vorzunehmen,denn dies war ihre heilige Pflicht.
Fünf Klingen bohrten sich sogleich in den feurigen Leibs des unheilvollen Dämons, Funken sprühten den gerechten Ordensrittern entgegen und so ward der fürchterliche Aschebringer nicht mehr und die Reise zum Schutze des Reiches konnte erneut aufgenommen werden, denn dies war ihre heilige Pflicht.