Die Geschichte der Avari-TochterLydia Avari von MiscellaniaAls Graf Avari entschied, ein von Elfen besetztes Gebiet südöstlich der Piscatoris-Fischerkolonie anzugreifen, wusste er nicht, dass er einen Schatz mit nach Hause bringen würde, der ihm weit wertvoller sein wird, als Gold und Silber.
In dem besetzten Gebiet, welches in diesem Zeitalter wie verschwunden scheint, siedelten sich neben den Besetzern der Meilyr auch einige Familien aus Erforschern und Herbalisten an.
Bei dem Angriff starben viele jener Familien, einige konnten fliehen und wieder andere versteckten sich, bis die erste Welle vorüber war.
Inmitten der weiten Wälder hörte ein etwas sanfterer Soldat die Schreie eines kleinen Wesens, Baby Lydia. Trotz seines rauen Auftretens war es ihm moralisch nicht möglich, ein solch verletzliches Kind zu töten, er entschied sich, es in einem kleinen Korb auf eines der Schiffe mitzunehmen.
So trug es sich zu, dass auf eben jenem Schiff die Gräfin mit ihrem Manne verweilte und Nachts die leisen Schreie eines Babys vernahm.
Gräfin Avari von MiscellaniaDie Gräfin schlich sich in die unteren Kabinen und sah die noch namenlose Kleine.
Als sie in ihre großen, saphirblauen Augen blickte, war sie zu Tränen gerührt, denn es fühlte sich an, als wäre sie ihr eigen Fleisch und Blut. So verstand sie auch den herzensguten Soldaten und dessen Reaktion, das Kind jedoch nahm sie ihm ab, ihm versprechend, sie würde sich gut um es kümmern.
Am nächsten Tage überraschte die Gräfin ihren Mann, sie hatte meist sowieso bekommen, was sie wollte, da sie schon seit jungen Jahren inbrünstig ineinander verliebt waren.
So konnte Graf Avari seiner Geliebten auch den Wunsch nach einem Kind nicht ausschlagen, vor allem nicht, weil sie dieses bereits auf der Welt sahen.
Zudem war es dem Regentenpaar nicht möglich, selbst ein Kind in die Welt zu setzen, weshalb der Vater dies aus praktischen Gründen sah, die Mutter aus emotionalen.
Als sie in Miscellania angekommen waren, entschied der Graf sich dafür, dem Kind die spitzen Ohren zu nehmen, um es als ihr menschliches Erbe zeigen zu können.
Mehrere Monate vergingen, in denen die Mutter sich der Öffentlichkeit nicht zeigte, bis eine Geburt angekündigt wurde, die jedoch nie stattfand.
Sie gaben ihrer Tochter den klangvollen Namen Lydia, die Kämpferin.
Doch es entwickelte sich nicht ganz so, denn die junge Elfe schien nie großes Interesse für den Schwertkampf zu haben, generell war ihr der Kontakt beim Kampf zuwider.
Begeistert schien sie jedoch von Bögen und Wurfmessern, wo sie die Distanz zum Gegner wahren konnte.
Eines Tages verstarb die Gräfin, im Gegensatz zu ihrem Mann hatte sie das Altern lieb gewonnen und kostete jeden Moment ihres Lebens glücklich aus, weshalb sie mit 83 Jahren friedvoll und reinen Herzens im tiefsten aller Schläfe blieb.
Graf Avari von MiscellaniaDer Graf selbst schien nicht durch den Zahn der Zeit beeinflusst, ebenso wenig wie Lydia.
Damit er seine Regentschaft noch eine lange Zeit ausüben kann, ließ sich Graf Avari einst mit Hilfe magischer Werkzeuge vom Alterungsprozess befreien, weshalb auch bei Lydia die langsame Alterung nicht weiter auffällig war, schließlich war sie des Grafen einzige Tochter.
Doch mit jedem Segen kommt ein Fluch, der Leib ihres Vaters wird immer schwächer, er selbst ergraut und kann kaum sehen, weshalb Lydia schon früh anfangen musste, die politischen Verhandlungen zu übernehmen und im Namen ihres Vaters Entscheidungen fällen musste.
Auch reist sie in andere Länder, um Bündnisse oder Handel abzuschließen, so führt sie ihr Weg schlussendlich nach Ardougne.
Angekommen in Ardougne wurde Lydia herzlich vom Herzog Tazim Sedos begrüßt.
Der Herzog stellte Prinzessin Lydia den anderen vor, darunter der reizenden Elfe Diana Cadarn.
Lady Diana sprach Lydia auf einige neue und erstaunliche Themen an.
Lady Diana erzählte und zeigte Lydia die Geschichte der Elfen, wodurch Lydia mehr über ihre wahre Herkunft erfahren konnte.
Zum Abschied erhielt die Grafentochter noch einen Kristall von Diana, welcher sie auf zukünftigen Schiffsreisen beschützen soll.
Nun begibt sie sich zurück über die sonst stürmische See und stellt ihren Vater zur Rede.
Er erzählte Lydia daraufhin nicht die ganze Wahrheit und stellte sich in seiner Geschichte als den Helden dar, der das kleine Baby Lydia rettete.
Das er die Schuld am Tod ihrer Eltern trug und nur durch ihn es zu dieser misslichen Lage kam verschwieg er jedoch.
Warum er Lydia dies nie erzählte wurde ihr langsam klar, da ihr Vater Elfen nicht besonders gut leiden konnte und er sie als sein menschliches Kind groß ziehen wollte.
Um über das Gespräch in Ruhe nachzudenken, segelte Lady Lydia wieder zurück nach Ardougne um sich dort mit dem Herzog zu sprechen.
Lady Lydia wollte aus tiefstem Herzen etwas beitragen und helfen beim Kampf gegen die Untoten die immer weiter das Land verwüsteten.
So half sie auch liebend gerne dem Herzog und schickte ihre Soldaten und Schiffe in den Krieg, im Gegenzug handelte sie Weizen für ihr Land aus und schloss eine neues Handelsabkommen mit dem Herzog.
Als Lydia an einem Ball in Ardougne mit dem Herzog Sedos tanzte, bot er ihr und ihrer besten Freundin Anna Gemächer in seinem Schloss an.
An diesem Abend zogen die zwei Freundinnen in das Schloss Ardougne, wo sie noch eine lange Zeit leben sollten.