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 Der Nahkampf ohne Waffe

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BeitragThema: Der Nahkampf ohne Waffe   Der Nahkampf ohne Waffe EmptyMo März 10 2014, 13:31

Der Nahkampf ohne Waffe


Viele Geschichten ranken sich um düstere Magier und dunkle Dämonen. Viele Geschichten über edle Ritter und große Könige.
Geblendet von einer unglaublichen Gier nach sofortiger Macht und unerschöpflichem Ruhm vergessen viele, dass die wahre Macht  eines jeden Einzelnen in seinem Inneren liegt. Um dieses Innere selbst kennen zu lernen und seine Mitte zu finden....


Der Rest des Buches, verfasst von einem noch Unbekannten in beinahe unlesbarer Schrift konnte zuweilen nur Sinngemäß entziffert werden.
Ich möchte hier eine andere Art von Grundlage zum Nahkampf vorstellen. Als Schüler sollte man eines bestimmt wissen: Ohne Fleiß  und den unbedingten Willen diese Übungspraktiken zu verinnerlichen, sollte man besser in der unwissenden Welt der Barbaren bleiben.
Die Grundlage eines jeden Kampfstils ist es, seinen eigenen Körper zu kennen. Sich seiner Stärken bewusst zu sein und seine Schwächen ausmerzen. Ein späterer Meister, unabhängig des Kampfstils, sollte auch seine Bewegungsabläufe im Griff haben. Reflexe und das vorausschauende Kämpfen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Da ein vorausschauendes Kämpfen nur möglich ist, wenn man auch den Bewegungsablauf des Gegners exakt kennt (auch IC im Kampf nachfragen wenn es Unklarheiten gibt) müssen bereits im Kampf ohne Waffen sämtliche Sinne und das Bewusstsein geschärft werden.

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1 Kampf ohne Waffe

1.1 Die Reflexhandlung

Die wichtigste Übung zu Beginn wird Klebende Arme genannt. Diese Übung soll schnelle Reflexe hervorbringen, die dann die ausgeklügelten Kampftechniken wie von selbst entstehen lassen. Die Reflexhandlung ist eine unbewusste Reaktion auf einen unerwarteten Reiz. Wenn z.B. jemand unerwartet mit einer Nadel gestochen wird, wird er wahrscheinlich aufschreien oder eine schnelle Bewegung machen, um der Quelle des Schmerzes zu entgehen. Im Falle eines plötzlichen Angriffes, etwa eines Fauststoßes, würde er wahrscheinlich erschrocken zurückweichen. Diese Beispiele (Schreie, Zurückweichen) sind typisch für unbewusste Reflexhandlungen. Sie wurden nicht vorher geplant und sind nicht das Ergebnis bewussten Nachdenkens. Da die Menschen nicht alle gleich sind, gibt es Menschen, die schnellere Reflexe haben als andere. Tatsächlich gibt es Leute mit sehr schnellen Reflexen, aber auch solche mit extrem langsamen. Der Zweck dieses Training ist es also, beim Übenden eine schnelle Reaktion hervorzubringen, eine Reaktion, die viel schneller ist als die eines Durschnittsmenschen (dennoch ist man nicht unantastbar...!). Es geht dabei um eine gezielte Reaktion, die geeignet ist, eine Kampfsituation für sich zu entscheiden. Und zwar, ohne das wir dabei vorbereitet sein müssen, ohne das wir nachdenken müssen. Viele Leute werden in einer Auseinandersetzung die Erfahrung machen, dass sie nur einen begrenzten Spielraum haben, ihre Abwehr und/oder Angriffsaktion mit zeitlich Langwierigen Aktionen zu belegen. Deshalb gibt es auch viele Kämpfer, die schon seit Jahren Abwehr-und Gegenangriffsmethoden üben, aber diese Bewegungen in einem richtigen Kampf nicht so anwenden können, wie sie gerne möchten. Der Grund ist: Sie haben es nie gelernt, ohne nachdenken zu müssen, reflexartig das Richtige zu tun. Das Beste Training dafür sind Reaktionshandlungen!

1.2 Ausschaltung des Bewusstseins

Dieses Training ermöglicht es dem Kämpfer sein Nervensystem so zu konditionieren, dass es automatisch die richtige Reaktion auslöst, die uns vor einem überraschenden Angriff schützt (sofern dieser IC Gesehen werden kann). In einem Kampf greifen uns überlegene Gegner teilweise so schnell an, dass wir keine Zeit haben, um die Information, welche die Augen empfangen haben, an das Gehirn weiterzuleiten und darauf zu warten, dass uns das Gehirn die notwendigen Instruktionen gibt welche Körperteile nun welche Maßnahmen ergreifen sollen. Wenn wir aber die Reflexe ausnutzen können, haben wir eine bessere Chance. Die Reflexe machen es möglich, dass unsere Arme bzw. Beine angreifen oder abwehren ohne auf die Entscheidung des Gehirns warten zu müssen. Durch dieses Training lernt unser Körper bedingt selbstständig zu handeln und stets intuitiv das in der Situation Richtige zu tun.

1.3 Einarmiges Training ohne Waffe

Das einarmige Training ist die Vorstufe zum zweiarmigen klarerweise. Hier hat jeweils ein Arm des einen Übungspartners Kontakt mit einem Arm des anderen Übungspartners (jeweils rechts an rechts oder links an links). Beide Partner stehen sich genau gegenüber (Schultern parallel zueinander, die Füße bewegen sich nicht), so dass sich die Übenden ausschließlich auf die Bewegungen eines Armes konzentrieren können. Die Standardübung trainiert vor allem die 3 wichtigen Positionen: die Spontankraft, das Reagieren auf Bewegungsänderungen am Gegenüber und den festen Stand. Inhalte hier sind auch Faust- und Handflächenstoß. Diese Bewegungen bilden, miteinander verbunden, sich gegenseitig bedingt und in ihrer Wirkung aufhebend, einen Zyklus, der zur späteren Erlernung von flüssigen Bewegungsabläufen im Stab - und Speerkampf eine große Wichtigkeit inne hat. Abwechselnd neutralisieren die Übungspartner den gegnerischen Angriff und führen sogleich den eigenen Gegenangriff durch. Das Ganze lässt sich beliebig fortführen.

Beispiel:

Station 1
A greift an mit Handflächenstoß.

Station 2
B wehrt ab mit bremsendem, sinkenden Ellbogen.

Station 3
B greift an mit Fauststoß.

Station 4
A wehrt ab mit einem  Schwingarm von außen und umgreift das Handgelenk des Gegenübers.

Station 5
A hebelt das gepackte Handgelenk wieder frei und stellt sich mit leicht geballter Faust in Ausgangsposition.

Station 6
B stellt sich mit der Handfläche nach oben in Ausgangsposition und führt Station 1 durch (fortlaufend).


Wer bei diesen Übungen zuschaut, wird feststellen, dass die Arme der Übungspartner während des ganzen Zyklus buchstäblich „zusammenkleben“. Dies ist auch der Grund für die Bezeichnung "Klebende Arme“ (manche benutzen die Übersetzung „Klebende Hände). Wenn die gegnerischen Arme Kontakt haben, fühlt jeder der beiden die kleinste Bewegung des Partners. Diese Wahrnehmung eines plötzlichen Angriffs löst automatisch und reflexartig eine angepasste, wirksame Abwehr bzw. einen direkten Gegenangriff aus. Der Übende soll sich während des ganzen Zyklus ständig darüber im klaren sein, wer in welcher Station Angreifer bzw. wer der Verteidiger ist. Wer abwehrt, bevor der Gegner angreift, verwechselt die Rolle des Gastgebers mit der des Gastes. Kämpfer, die viel Praxis im einarmigen Kampf hatten, leiten davon schon fälschlicherweise einen Anspruch auf Meisterschaft ab. So nützlich und unersetzlich wie diese Kampfübung auch sein mag, es ist nur die Vorstufe zum Zweiarmigen, das einen sehr viel höheren Grad an Können verlangt und entwickelt. Erst wenn ein Kämpfer mindestens Ausbildungsstufe 5 erreicht hat, darf er sich Meister des (waffenlosen) Kampfes nennen! Hier befindet sich die Auffassung eines Meisters im Kampf nicht im Einklang mit der weit verbreiteten Auffassung gewisser anderer "Meister". Hier zählt man erst als Fortgeschrittener... wo man Anderorts bereits Meister wäre.

1.4 Zweiarmiges Training ohne Waffe:

Nachdem der Schüler den einarmigen Kampf ausreichend beherrscht, wird er in den eigentlichen, das zweiarmigen Kampf, eingeführt. Auch hier stehen sich die beiden Partner (zunächst ohne Standveränderung usw.) gegenüber, aber nun haben jeweils beide Arme der Übungspartner Kontakt. Dieses Training hat 3 Aufgaben:

1. die Entwicklung des Gefühls sowie der Koordination beider Arme. Zu diesem Zweck soll mit wenig Kraft geübt werden.
2. die letzte Phase vor dem realistischen Kampf(-training) ist eine Freikampfübung mit beliebigem Bewegungsablauf.
3. ein vorzügliches, gezieltes und spezifisches Krafttraining für Fortgeschrittene, die das Gefühl bereits erworben haben! Wer zu früh mit Kraft übt, geht einen falschen Weg, der nicht, oder zumindest langsamer, zum Ziel führt.

Der zweiarmige Kampf soll es dem Schüler ermöglichen, volle Kontrolle über seine beiden Arme zu erlangen, so dass etwa ein Arm zur Abwehr eingesetzt wird, während der andere unabhängig davon eine gleichzeitig völlig andere Aufgabe, etwa einen Gegenangriff, übernimmt. Die Schwierigkeit, beide Arme zu kontrollieren, wird durch das folgende Experiment Illustriert. Wir sollen in jeder Hand eine Teekanne halten und gleichzeitig Tee in verschieden große Tassen gießen.. Die Schwierigkeit besteht darin, dass die eine Hand aufhören soll Tee einzugießen, sobald die kleinere Tasse voll ist, die andere Hand aber ohne Stocken die größere Tasse füllen soll. Man kann durch zweiarmiges Training beide Arme konditionieren, gleichzeitig und unabhängig und ohne überlegen zu müssen, sinnvolle Abwehren und Angriffe selbstständig auszuführen.
Beim Üben des zweiarmigen Kampfes unterscheiden wir 2 Phasen:

1.4.1 Rollende Arme:

Die Arme des Schülers scheinen durch einen Ring begrenzt und vollführen einen imaginären Kreis in Brusthöhe. Manche unterrichten den Kreis in Kopfhöhe, wodurch man den Schüler aber unnötigerweise gefährdet, weil der Kopf logischerweise zum Ziel wird. Der linke Arm des Schülers ist mit dem rechten Arm des Meisters während des gesamten Zyklus verbunden, wie durch einen Kleber (und umgekehrt). Leider wird diesem Training viel zu wenig Zeit gewidmet, weil sie glauben, dass es sinnlos sei, da es in einem richtigen Kampf nicht vorkommt. Ihr falsches Argument ist: Kein Angreifer rollt mit ihnen die Arme, bevor er angreift. Natürlich macht das keiner, bevor er zuschlägt. Es soll ja auch gar keinen Kampf darstellen, aber es ist eine überaus nützliche Übung für den Kampf. Denn es hilft mehr als jede andere Methode, das Gefühl in den Armen zu einem unglaublichen Grad zu entwickeln. Dieses Gefühl und der Kraftsteigerungseffekt (Muskulatur im Bereich der Arme, Schultern, Brust, des Rückens und der Beine) wird uns im Kampf Vorteile verschaffen. Es gibt dazu 2 Positionen:

1. jeweils ein Arm innen und ein Arm außen.
2. beide Arme innen oder außen.

Rollende Arme sieht sehr leicht aus, wenn es 2 Fortgeschrittene zeigen, aber in Wirklichkeit ist es sehr schwierig, wenn es richtig sein soll. Deshalb verzweifeln an diesem Punkt viele Schüler, denn der Unterricht ist ihnen zu mühselig. Die Rollende Arme-Phase wird in der Regel Stunden in Anspruch nehmen. Hier gilt es nichts zu überstürzen, denn dies ist eines der Fundamente für die fortgeschrittenen Techniken des Kampfes. Nach der Beherrschung dieser Phase lernt der Schüler einfache Angriffe mit der Faust oder Handfläche über oder unter seinen Armen zu erfühlen und abzuwehren. Auch übt er sich im gefühlsmäßigen Erkennen gegnerischer Deckungs- und Drucklücken sowie im reflexartigen Ausnutzen dieser Schwächen durch den eigenen Angriff mit Faust oder Handfläche (später in der Ausbildung mit Stockende oder Speerspitze). In diesem Stadium lernt der Schüler den plötzlichen Angriff seines Partners mit einem Arm abzuwehren, während er gleichzeitig seinen anderen Arm nicht vernachlässigen darf, der bereit sein muss, selbstständig anzugreifen oder auf gegnerische Angriffe automatisch zu reagieren. Hier ist ein Vergleich hilfreich: unser Verstand ist wie der oberste Kriegsherr eines Landes, unsere Arme wie 2 Armeen, unser Nervensystem wie der kommandierende General. Wenn nun der Feind plötzlich von links angreift, wird die linke Armee mit diesem Angriff fertig werden, ohne das dadurch die rechte Armee in Unordnung und Panik gerät. Die nicht beteiligte rechte Armee wird weiterhin wachsam seine Aufgaben erfüllen. Oder anders: der General (das Nervensystem) kann und braucht seinen obersten Kriegsherren (das Gehirn) nicht um Instruktionen zu bitten. Eben so wenig soll der Kämpfer später angesichts plötzlicher Gefahr z.B. beide Arme zur Notwehr hochreißen und dadurch den Unterleib schutzlos dem gegnerischen Tritt ausliefern. Und eben so wenig hat er Zeit, über seine Entscheidung nachzudenken. Deshalb wird der Schüler nach dem Erlernen dieser Übung in der Lage sein einfache Angriffe mit Faust und Handfläche als Gegenschlag auch zielgenau und treffwirksam zu entgegnen. Ein Kind erst lernen zu stehen... bevor es gehen, laufen und springen lehren kann. Ebenso ist es hier.

1.4.2 Kampfübung aus Kontakt

Wir bauen jetzt auf das (hoffentlich) solide Fundament auf, das durch das Üben einfachster Bewegungsabläufe gelegt wurde. Nun studieren wir etwas komplexere Bewegungsabläufe ein, die anfangs sehr langsam und korrekt zu üben sind. Denn diese neuen Bewegungen müssen zunächst noch über das Gehirn gelernt werden. Erst später kann die Geschwindigkeit bei Erhaltung korrekter Ausführung erhöht werden. Der Erfolg dieses Prozesses hängt davon ab, ob der Schüler seinen Fortschritt von einem qualifizierten Lehrer oder Meister überwachen lassen kann. Die Bewegungsabläufe sind frei gewählt und ein Kampfszenario entsteht. Besonderes Augenmerk liegt auf den physikalischen Möglichkeiten im Bewegungsablauf bei Angriff und Verteidigung. Ein flüssiger Bewegungsablauf kann nur dann IC durchgeführt werden, wenn man diesen auch dementsprechend erkenntlich machen kann!

1.5 Lernerfolg und Tipps

Es ist oft nur ein erfahrener Meister in der Lage, den Schüler dazu zu bringen, das Gehirn ganz abschalten zu können und sich nur auf sein Gefühl zu verlassen. Manchmal hilft es, wenn der Schüler beim Üben die Augen schließt und dabei umso intensiver den Druck wahrnimmt. Diese Phase überschreitet das rein Technische und Physische und erfordert die Einbeziehung des ganzen Menschen. Das weitere Schicksal des Fortgeschrittenen liegt buchstäblich in den Armen des Lehrers, der die (toten) Techniken des Schülers in (lebendige) Reflexe verwandeln kann. Ohne diese Hilfe mag der Schüler zwar seine „Techniken" sehr ordentlich demonstrieren können, aber in einem richtigen Kampf werden beide Arme und Beine nicht reflexartig und selbstständig diese Bewegungen ausführen. Dieser Schüler wird nie die Kluft zwischen Kennen & Können überbrücken und nie erfahren, was Kampkunst wirklich sein kann. Guter Unterricht durch einen alten Meister verbunden mit dem persönlichen Fleiß und Ehrgeiz des Schülers werden immer zum Erfolg führen. Es geht darum, dass der Schüler seine Bewegung in einer Kampfsituation automatisieren und anwenden kann. Es geht nicht darum, dass der Schüler eine Vielzahl von Bewegungen tänzerisch demonstrieren kann, um Laien zu beeindrucken. Eine Hand voll meisterlich ausgeführter Bewegungen reichen aus um einen mindestens Gleichwertigen und gefährlichen Gegner Kampfunfähig zu machen. Vorausgesetzt diese Bewegungen sind zum reflexartig einzusetzenden Kampfrepertoire geworden und sind mit der entsprechenden Schlagkraft verbunden. Vieler Kämpfer haben jedoch keine auszureichende Schlagkraft, schon gar nicht ohne regelmäßiges Training. Leider gibt es heutzutage zu wenige Schüler, welche diese Qualität vorziehen. Diese möchten das Programm monatelanger Arbeit am liebsten an einem Tag erlernen. Diese Schüler werden nie die gesamte Kunst des Kampfes erlernen. Denn während es für den Lehrer sehr leicht ist, mehr Techniken zu zeigen, ist es für den Schüler unmöglich, soviel auf einmal zu verstehen. Unverdautes Wissen ist aber praktisch gleichbedeutend mit Unwissenheit. Dieses Studium ist kein Hobby wie das Briefmarken sammeln. Es geht nicht darum, möglichst viele Techniken gesehen oder ein paarmal gemacht zu haben. Dieses Training an Körper und Geist dient einzig und Alleine der Funktionalität. Ein Krieger mit Haut und Haar, der wie eine Maschine zu kämpfen vermag. Nur was der Schüler im Kampf wirklich anwenden kann, zählt. Alle anderen Techniken sind totes Wissen und unnützer Ballast. Erst durch geduldiges Üben, ja Drillen kann man diese Techniken zum Leben erwecken und scharf machen. Wer in der gleichen Zeit mehr Techniken lernen will, betrügt sich selbst um seinen Erfolg. Der Schüler lernt in den ersten Wochen etwa ein gutes Dutzend oder mehr Bewegungen. Erst nach Wochen des Trainings können diese praktisch im Kampf einsetzen und wirkungsvoll anwendet werden. Wie lange ein Schüler benötigt, ist sehr individuell.

Es handelt sich aber bei den bisherigen Bewegungen vorerst um „mechanische Techniken", erst nach weiteren unzähligen Übungsstunden kann der Schüler in der Lage sein, nach Gefühl zu kämpfen, d.h. die wirklichen Absichten (Druckrichtungen) des Gegners zu erfühlen. Viele Kampfkünstler glauben schon ernsthaft Sie könnten nach kurzer Zeit bereits gefühlsmäßig reagieren, weil sie schon richtig abwehren und angreifen können. Dem ist nicht so. Aber diese mechanische Reaktion hat nichts mit dem zu tun, was wir unter Gefühl verstehen. Ein wirklicher Meister kann auf Ohren und Augen verzichten und sich ausschließlich auf dieses Gefühl beim Kämpfen verlassen. Wer noch selbst dem Angriff ausweichen und Deckungslücken beim Gegner optisch erkennen muss, der reagiert mechanisch, aber noch nicht gefühlsmäßig. Nach Gefühl kämpfen zu können ist ein großes, aber kein leichtes Ziel. Nur die talentiertesten Krieger des Nahkampfs werden dieses Gefühl jemals erlangen. Viele werden nie erfahren, wovon hier gesprochen wird.

1.6 Grundsätze des Nahkampfs

Stoß vor, wenn der Weg frei ist.
Versuche an jeder Berührungsstelle deinen Gegner zu erfühlen.
Gib nach, wenn der Gegner stärker ist und nutze seine Energie.
Folge, wenn der Gegner den Arm zurückzieht.

Es ist das höchste Ziel der Kampfkunst: unter Verzicht eigener Aktivität der Bewegung des Gegners zu folgen und ihn durch "Nichts-Tun" zu besiegt. Kampf und Philosophie werden eins.
...
..
.

*in kleiner, verschnörkelter Schrift kann man noch entziffern*
Stellvertretend für das Sultanat *die rote Schrift ist verwischt*
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