-Sinnlose Gedichte- Von Norvid W. Luffson

-Laute Nachbarn-
"Ganz alleine ging ich so Heim, so wie es sollt eig' ja nicht sein.
Denn in der Nacht es geht hinaus, aus dem sichren' Freudenhaus.
Durch die kalte Stadt michs schlich, vorbei an Markt, Brunn und Strich, hinaus gen Süden rasch zum Forst, wo schon wart' der gute Horst.
In dessen Karren es ginge weiter, vorn sitzt auf Ross der schlichte Reiter.
Nun denn angekomm schon fast am Ziel, fehlt es bis zum Heim nicht viel.
So rannt ma geschwind, so freudig und leicht, wie der Wind, doch kurz vorm Dorfe angekommen, steht man starr, ja wie benommen.
Das traute Heim es war nicht mehr, dort nun tobt ein weißes Heer.
Und wo der Nachbar hat vor sein Haus zu baun, steht nun des Teufels Gartenzaun!
Wie kann man nur, wieso warum, grad hier bei Lum, das ist doch dumm. Nie hat das Dorf was groß bewegt, nun wurd es mit nem Fluch belegt. Da unten in einem komschen Loch, sich tümmelt so allerlei Geschmoch. Manns in Schwarz, Manns in Weiß, da der Teufel, da ein Greis.
So hofft man doch es geht zu Ende, komm versuchs kneif in die Hände. Vielleicht ist es doch nur ein bösker Traum, ja nix weiter als Denkerschaum. So weit kann es ja nie kommen, dass die Götter sich haun benommen.
So öffne ich die Augen nun, mich weckt das Gackern von nem Huhn. So flutsch in die Pantoffeln ich, auf das Frühstück freu ich mich. Geh vor die Tür und greif zur Jacke, steh ich starr und sach "oh Kacke". Traum, da ich wohl ganz falsch lieg, in meinem Garten tobt heut Krieg."
-Norvid Luffson-