Der Wälzer des Machthungers

Bereichern an den Kräften fremder Wesen

Es ist ein langer, beschwerlicher Weg zur Meisterschaft der verschiedenen Machtbereiche.
Der Körper muss gestählt und bestenfalls von unzerstörbarer Natur, der Zugriff auf magische Energien direkt und vielfältig, der Geist über den Wahnsinn hinaus grenzenlos und von Genialität erfüllt sein.
Ein anderer Weg, dass normale Wesen den Fähigkeiten der Ordensbrüder gleich zu kommen vermögen, ist der Diebstahl der Macht eines Anderen.
So nähren sich Dämonen an den Seelen ihrer Opfer oder Vampire an ihrem Blut.
Je nachdem, welche Rasse man trägt, kommen gegebene Beispiele in Frage.
Doch auch als Mensch oder Elf kann man sich die Kräfte verschiedener Wesen eigen machen, die des Sanddämones zum Beispiel.
Um ihn seiner Kräfte zu berauben muss der Magier die Kreatur in seiner menschlichen Form besiegen und ihr Herz mit Feuermagie zu Glas verwandeln.
Danach tropft man das Blut eines Dämons, das zweier verschiedener Vampire, das eines Elfen und das eines menschlichen Magiers darauf und schmelzt das gläserne Herz, ehe man es zu einem Dolch formt und sich in das eigene Herz rammt.
Auf diese Art und Weise überträgt man all die Macht, das Wissen und die Kraft der Kreatur auf sich.

Die Schriftstücke liegen zwischen zwei dunklen, gebundenen Pergamenten, welche hinter die letzte Seite des Wälzers geklemmt wurden.

Pergamentumschlag:

Es gibt mehr als eine Welt, Opfer des Wissensdurstes.
Neben der unseren Wirklichkeit, in der es von Belang ist, ob du mit deinem kümmerlichen Sold deine Kinder zu ernähren vermagst, existieren Dimensionen unzähliger Arten und Formen.
Die Religionen unserer Hauptwelt sehen diese alternativen Realitäten oft als Paradies, Hölle oder auch Halle der Götter an, beruhend auf Erlebnissen mit falsch angewandter Magie oder dem temporären Aufstieg der Seele an einen dieser Orte.
Manch einer trat in eine Welt, in der V mit den Barbaren trank und sang, ein Anderer berichtet von kompletter Schwärze.
Beherrscht du die Dimensionsmagie oder besitzt die Psalmflöte von Zacharias dem Weltenwandler, steht dir mit diesem Wälzer der Eintritt in meine Welt frei.
Die Bäche und Seen stürzen donnernd von den schwebenden, stark begrünten Inseln in die unendlichen Tiefen dieser Welt.
Unter deinen Lederschuhen glühen in hellem Blau die Glyphen, die dich in all meinen Magien zu lehren wissen.
Ströme aus Sand und Sternenstaub schmeicheln sich an die goldenen Sphären, die runenbesetzten Maschinen mit eigenem Willen.
Auf der höchsten Insel befindet sich das Schloss, himmelhohe Türme aus weißem beigefarbenem und braunen Gestein, umschmückt mit Gold und Silber und erfüllt von den verschiedensten, magischen Energien.
Hier angekommen wirst du entweder mich finden, oder einen Ring, der all meine Macht und Kräfte in sich trägt, wenn ich denn nicht mehr am Leben bin.
Nun, hier findest du all das Wissen, das ich sammelte und all die Wesen, die ich studierte.
Es mag sein, dass Kreaturen deinen Weg kreuzen, die Drachen oder Geistern gleichen, gar Chimären sind hier heim.
Doch leg keine Hand an sie, als Ringträger sind sie deine Diener und allein du vermagst es sie zu beschwören.
Eines sollte dir stets bewusst sein, dass du hier Stunden verbringst, während in der Hauptwelt nur ein Augenblick verstrich.
Meine Welt ist das Paradies aller Magier und Forscher, die Quelle der Jugend und Unsterblichkeit, die verbotene Frucht der Welten und mein Meisterwerk.
Nimm den Ring und rüste dich in der Waffenkammer mit den verschiedensten Artefakten oder nähre dein Wissen durch das Studium in der gigantischen Bibliothek, wo die wissenden Dschinn nur auf einen Lehrling warten.
Ein Ritual gibt es tatsächlich, um auch ohne Buch hierher zu finden...

Das Ritual verlangt es, dass das Blut eines Elfen, eines Menschen, eines Vampirs und eines Werwolfs gemischt werden und besagte Mixtur über die harte Außenseite des Wälzers gegossen wird.
Wirft der Magier das Buch in ein magisch erschaffenes Feuer, so öffnet sich ein Portal in meine Welt.

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