Vier Frauen, Vier Leben, Vier WirklichkeitenLunafreya Nox aka Reya Attum"Gefangen in einer Illusion, kann nur der Tod wahre Erlösung bringen"Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen betrat die nicht mehr so junge Frau Port Sarim. Es wirkte ruheloser, als sie es verlassen hatte. Wie lange war es wohl schon her seit dem sie einen Fuß auf den Grund dieses Kontinents gesetzt hatte? Doch war sie nun wirklich zurück?
Den Umhang fester um ihre schmale und dürre Gestalt ziehend Ignorierte sie die Wachen welche ihr musternde Blicke zuwarfen. Das eingetrocknete Blut konnte man kaum mehr auf ihrer nun nicht mehr grauen, sondern Tiefschwarzen Kleidung kaum mehr erkennen.
"Ob sie auch hier gefangen sind?", der Griff um ihren Dolch wird fester als ein lachendes Kind an ihr vor rüber zog.
"Leon...", unendliche Traurigkeit erfasste sie und ließ sie abruppt stehen bleiben. Bilder des Kindskörpers in ihren Armen ließen ihre Augen brennen.
"Dies ist alles eine Illusion... du weißt wie du aus ihr heraus kommst", erschallt eine weibliche Stimme in ihrem Kopf.
"Alles ist eine Illusion...", flüstert sie antwortend und geht weiter. Einen schritt vor den anderen setzend.
Sie ging Tagelang gen Norden als sie schlussendlich in Edgeville ankam. Ein Trockenes Lachen entfleucht ihr als sie an die Grenze zur Wildnis tritt.
"Das alles hätte so einfach sein können",
"Hätte es das, mein Kind?", Reya schüttelte den Kopf. Ob als Antwort oder um die Erinnerungen an ihre verstorbene Schwester verschwinden zu lassen...
Schritt auf Schritt, Leere Augen wandern durch die Wildnis. Erinnerungen welche nicht ihre Eigenen waren führten sie. "Immer weiter, immer Weiter", die trockenen Lippen waren rissig und rissen bei jedem Wort etwas auf. Ihr Körper zitterte als sie geführt durch die Erinnerungen und der Stimme in ihrem Kopf immer weiter immer tiefer in die Wildnis gezogen wurde.
Kälte... unsagbare Kälte strahlte der Berg aus, an dem sie hinauf sah. Ein blasses lächeln, eine Erinnerung, ihre Eigene an eine andere Zeit...
"Du hast es fast geschafft, mein Kind", ihr blick wandert weiter zur Kirche, alt und doch voller Energie.
Knarzend öffnete sich die Tür und eine alte Kapelle trat zum Vorschein. Am Altar stand sie... "Ich habe auf dich gewartet...", sprach die Stimme sanft und Cassiopea drehte sich ihrer Enkelin zu. Jahrtausende trennte die beiden und doch war Zeit nun keines Wegs mehr gegenwärtig.
Reya versuchte zu antworten, doch ihre Trockene Kehle hinterließ nur ein krächzen. "Shh... Komm zu mir...", die Augen der Frau glühten als Reya die Tür geschlossen hatte und zu ihr ging.
"Tochter von Solana, es ist lange Her...", die in ein dunkles Kleid gehüllte öffnete die Arme. Reya kam auf sie zu jeder Schritt brachte sie zum wanken. Die Kraft in ihr erlosch mit jedem weiteren.
"Lunafreya... Befreierin... bist du nun hier um dies alles zu beenden?", Reya nickte schwach und ihr atmen wurde immer schwerer.
"Ein... Ende... der... Illu-", sie hustete und Blut lief ihr über den Mundwinkel, sie stockte. Cassiopea tätigte einen Wink mit der Hand und ein Zirkel bildete sich unter der schwächelnden Frau.
"Ein Ende für dich mein Kind, doch für mich...", ein kaltes lächeln legte sich auf die Züge der schwarzhaarigen. "Ist es eine... WAS?!", Reyas Züge veränderten sich. Erst ein ahnendes Schmunzeln und dann ein lächeln.
Der Zirkel wurde violett und eine Energiewelle breitete sich von ihr aus. "Du... wusstest es... nicht wahr?", krächzte die Kufperhaarige leise und Reya sank auf die Knie.
Cassiopea betrachtete ihre Ur....Enkelin mit entsetzen.
"Nein! Das Siegel, der Fluch war Perfekt!", ein Beben erschütterte die Kirche. "Es.. ist vorbei... für uns alle..", Reyas lächeln wurde Sanft als sie zu Boden ging.
Die schwarzhaarige vor ihr schrie und schrie als das Siegel und damit auch ihre Verbindung zum Diesseits sich löste. "NEIN NEIN NEEEEEEIIIN!", die Kirche erbebte und die Magie verschwand.
Reya blieb liegen... selbst als ein Schatten zu ihr trat und sie sanft ihn seinen Armen barg. Ihr letzter Atemzug verließ sie und brachte ihre Zerissene, gequälte Seele in die ewige Nacht.
"Nur der Narr sieht durch die Illusion und damit in die Wahrheit... deshalb ist er der Narr... wer sonst könnte die Wahrheit ertragen?"